KZ PLASZOW

KZ Plaszow

Der Bau des Lagers begann bereits im Sommer 1940, auf dem Gebiet befanden sich zwei jüdische Friedhöfe, den an der Abraham- und den an der Jerozolimska-Straße. Während der Bauarbeiten wurden die Grabsteine zur Befestigung der Lagerstrasse verwendet. Zu Beginn war Plaszow ein Zwangsarbeitslager, der offizielle Namen war „Zwangsarbeitslager Plaszow des SS- und Polizeiführers im Distrikt Krakau“. Das spätere Konzentrationslager Plaszow entstand aus der Räumung des Krakauer Ghettos, im März 1941. Seine maximale Grösse erreichte das Lager 1944 mit 81 ha und 24.000 Häftlingen.
Kommandant des Lagers war seit 11. Februar 1943 der SS-Hauptsturmführer Amon Göth.
Zu den morgendlichen Beschäftigungen des Lagerkommandanten gehörte es, mit einem Präzisionsgewehr auf arbeitende Häftlinge zu schießen. Als Kommandant von Plaszow erwarb er sich den Beinamen “Schlächter von Plaszow”, er war persönlich verantwortlich für die brutale Behandlung von Gefangenen, mindestens 500 Menchen hat er eigenhändig umgebracht. Die Amerikaner, die Göth im SS-Sanatorium in Bad Tölz gefangen genommen hatten, lieferten ihn nach Polen aus. Nach einem Gerichtsverfahren vor dem Nationalgerichtshof in Krakau wurde Göth zum Tod durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde am 13. September 1946 in Krakau vollstreckt.Die Gefangenen mussten in diversen Werkstätten, in der Ziegelei, auf dem Flughafen in Rakowice und in der Emailwarenfabrik von Oskar Schindler arbeiten. Auf dem Gelände des Lagers befanden sich mehrere Massengräber von Gefangenen welche durch mörderische Arbeit, Krankheit und Hunger ums Leben kamen. Durch die systematische Spurenbeseitigung der SS wurden diese im Sommer 1944 Exhumiert und alle Leichen verbrannt. Das Lager wurde am 20. Januar durch die Rote Armee befreit. Göth am 13. September 1946 in Krakau gehängt. Die Opferzahl des Lagers schätzt man auf ungefähr 8000 Menschen, vor allem Juden.

Plaszow heute

Der Kontrast zu Auschwitz könnte nicht grösser sein, in Plaszow wurde leider nichts konserviert oder rekonstruiert. Es fehlt an jeglicher Kennzeichnung, die die Orientierung erleichtern könnte. Das Gebiet des ehemaligen Lagers ist heutzutage sehr vernachlässigt.
Zu sehen sind noch die Umrisse des ehemaligen jüdischen Friedhofs, das Haus des Lagerkommandanten und das SS-Wachmannschaftshaus.
Am Rande des ehemaligen Lagers steht das “Denkmal für die Opfer des Faschismus in Krakau”. Die sieben Meter hohe Skulptur zeigt fünf nebeneinander stehende Menschen, deren Köpfe unter dem Gewicht eines geschulterten Steinblocks Richtung Boden neigen.
Neben dem unübersehbaren Denkmal gibt es noch zwei Gedenktafeln. Eine erinnert an die ungarischen Jüdinnen, die von Plaszow aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Die andere wurde von der jüdischen Gemeinde in Krakau gestiftet und gedenkt allen jüdischen Opfern.

Krakau - KZ Plaszow

Friedhof in Plaszow, der einzig erhaltene Stein von Chaim Jakob Abrahamer. Er war ein Ver-wandter des Regisseurs Roman Polanski.
Polanski überlebte als Kind das Krakauer Ghetto.

Krakau - KZ Plaszow Haus des Lagerkommandant Amon Goeth

Haus des Lagerkommandant Amon Goeth in der Heltmana-Strasse  (2014)

Krakau - KZ Plaszow Graues Haus

Sogenanntes “graues Haus” – SS-Offiziershaus mit Folterkeller und Zellen (bis 1939 der Sitz der jüdischen Beerdigungsbrüderschaf)

Krakau - KZ Plaszow

Trümmer der Aussegnungshalle des jüdischen Friedhofs von Plaszow in der Abrahama-Strasse.1944 wurde es gesprengt, Amon Goeth der damalige Lagerkommandant machte aus diesem Ereignis ein Spektakel wo zahlreiche Zuschauer geladen waren.

Krakau - KZ Plaszow

Denkmal zum Gedenken an die im Lager ermordeten Juden, gestiftet von den Krakauer Juden.

Krakau - KZ Plaszow

Mahnmal an der Gedenkstätte KZ Plaszow, zum Gedenken der Menschen aller Nationalitäten die im Lager ermordet wurden.

Jüdisches Ghetto & Schindlers Emaillewarenfabrik

KZ Plaszow

Literatur

Andrea Löw, Markus Roth: Juden in Krakau unter deutscher Besatzung 1939–1945

Mieczysław Pemper, V. Hertling, M. Müller: Der rettende Weg. Schindlers Liste – die wahre Geschichte.

Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager.

Tickets

Tickets und Preise, wieviel kostet eine geführte Besichtigung.